Lothar Eißmann; Frank W. Junge
Das Mitteldeutsche Seenland
Vom Wandel einer Landschaft. Der Westen
Bestell-Nr 29-184
ISBN 978-3-86729-184-2
erschienen 23.08.2019
Auflage 1. Auflage 2019
Einbandart Gebundene Ausgabe
Maße 25 x 28.5 x 2 cm
Umfang 176 Seiten
Abbildungen 402 vorwiegend farbige Abbildungen und geolog. Schnitte
Gewicht 1322 g
Preis 29,90
Lieferstatus   Lieferbar
Landschaftswandel mitten in Europa – Im Fokus stehen hier die im letzten Vierteljahrhundert neu aufgegangenen Seen des westlichen Mitteldeutschlands zwischen Harz und Saale. Natürlich zuallererst mit dem Geiseltalsee – dem bislang größten künstlichen und von Menschenhand geschaffenen Gewässer Deutschlands. Aber auch die vielen anderen »blauen Augen« zwischen Magdeburg und Weißenfels finden Berücksichtigung, werden in ihrer Entwicklung vom Bergbau über die Flutung bis hin zum heutigen Seenland beleuchtet. Geologische Schnitte und Besonderheiten, archäologische Funde, hunderte teils unwiederbringliche Aufnahmen, Wasserqualitäten, Fischbestände sowie touristisch Sehenswertes sind auch in diesem Text-Bildband des dreiteiligen Werkes zum Mitteldeutschen Seenland zu finden. Rund 150 Seen sind aus dem Braunkohlenbergbau hervorgegangen, weitere aus Kies-, Ton-, Kaolinabbau und Steinbrüchen entstanden. Das Werk ist wohl auf lange Sicht ein Meilenstein für Mitteldeutschland und steht als globaler Modellfall für die Umwälzung einer ganzen Landschaft.


Inhaltsverzeichnis
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Einleitung
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Leseprobe
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Autorenbiographie

Prof. Dr. Lothar Eißmann war einer der bedeutendsten mitteldeutschen Geologen. Er hat über alle erdgeschichtlichen Epochen gearbeitet, sein besonderes Augenmerk gilt jedoch den Prozessen und Strukturen, die das heutige Landschaftsbild formen oder zumindest beeinflussen, nämlich dem Tertiär und dem quartären Eiszeitalter. Geboren wurde Prof. Lothar Eißmann am 8. September 1932 im erzgebirgischen Hartmannsdorf. Die Prägung durch die erzgebirgische Heimat führte ihn 1951 dazu, Geologie an der Universität Greifswald zu studieren und diesen Studiengang 1955 als Diplom-Geologe abzuschließen. Von 1956 bis 1981 wirkte Lothar Eißmann in der Außenstelle Leipzig des Geologischen Dienstes Freiberg und seiner Nachfolgeeinrichtungen, zuerst als Objektgeologe, später seit 1959 als Arbeitsstellenleiter. 1963 folgte seine Promotion an der Universität Greifswald, 1969 die Habilitation an der Universität Halle-Wittenberg, beides zu quartärgeologischen Themen. 1981 fand er Anstellung als Kustos der Geologisch-Paläontologischen Sammlung der Universität Leipzig, wurde 1991 Ordentliches Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig und 1992 zum Professor für Geologie an der Universität Leipzig berufen. Seine fachliche und persönliche Wertschätzung wird in der Verleihung der jeweilig höchsten Anerkennungen verschiedener geowissenschaftlicher Gesellschaften deutlich, so der Albrecht-Penck-Medaille (1990) der Deutschen Quartärvereinigung, der Stille-Medaille (2000) der Deutschen Geologischen Gesellschaft und der Serge-von-Bubnoff-Medaille (2003) der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften.

Lothar Eißmanns wissenschaftliches Lebenswerk hat ihn zu einem der letzten Regionalgeologen »klassischer Schule« Mitteldeutschlands erhoben. Seine Grundlagenarbeiten zu Flussgeschichte, Stratigraphie, Klimaverlauf des Känozoikums und quartären Vereisungen, zu Subrosion, Diapirismus, sowie zur Wissenschaftshistorie von Eiszeittheorie bis Landeskartierung haben die mitteldeutsche Region als Modellregion für die Landschaftsentwicklung der letzten 50 Millionen Jahre international bekannt gemacht. Neben 150 Publikationen, von denen viele im Mauritianum Altenburg erschienen, sind vor allem Lothar Eißmanns im Sax-Verlag erschienenen Bücher zum jüngsten Landschaftswandel Mitteldeutschlands präsent. 2019, im Alter von 86 Jahren, hat Lothar Eißmann nach einem erfüllten Leben für immer seine Augen geschlossen.


Dr. Frank W. Junge wurde am 3. November 1962 in Leipzig geboren. Nach Besuch der Grundschule und anschließender Erweiterter Oberschule legte er 1981 das Abitur in seiner Heimatstadt ab. Er studierte von 1981 bis 1986 Geochemie / Mineralogie an der Bergakademie Freiberg u.a. bei den Professoren Hans-Jürgen Rösler und Ludwig Baumann. Durch ein Austauschsemester an die Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald erhielt er die Möglichkeit, sein Spektrum mit Vorlesungen und Exkursionen zur Regionalgeologie und speziellen Mineralogie zu erweitern. 1986 schloss Frank W. Junge sein Hochschulstudium mit einer Diplomarbeit über akzessorische Apatite sächsischer Gesteine ab und erlangte den Abschluss zum Diplom-Mineralogen.
Nach seinem Studium war er von 1986 bis 1991 als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zentralinstitut für Isotopen- und Strahlenforschung der ehemaligen Akademie der Wissenschaften der DDR in Leipzig tätig. Isotopengeochemische Forschungsarbeiten vom Grundgebirge bis Wasser standen im Vordergrund. Mit der vereinigungsbedingten Auflösung der Akademieinstitute der DDR übernahm er von 1992 bis 1997 die Leitung der im Wissenschaftler-Integrations-Programm geförderten Arbeitsgruppe »Paläoklimatologie« In dieser Zeit schloss er sowohl seine Promotion (Dr. rer. nat. / 1992), als auch seine Habilitation (Dr. habil. / 1997) ab. Mit Erlangung der Privatdozentur (Fachgebiet Geologie) folgte eine vierjährige Tätigkeit als wissenschaftlicher Oberassistent am Institut für Geophysik und Geologie der Universität Leipzig. Lehrtätigkeiten im Rahmen der Geologie- und Nebenfach-Ausbildung inkl. Exkursionen und Betreuung von Qualifikationsarbeiten in den geowissenschaftlichen Studiengängen waren neben Forschungen über die Sedimentfolgen der mitteldeutschen Braunkohletagebaue die Aufgabenbereiche dieser Jahre. Ab 2001 wechselte Frank W. Junge an die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig und übernahm hier die Leitung der Arbeitsgruppe »Schadstoffdynamik in Einzugsgebieten«. Arbeiten zur Schwermetallbelastung rezenter Fließ- und Standgewässer im Einzugsgebiet von Saale, Weißer Elster und Mulde waren Schwerpunkt. Mit der Auflösung aller naturwissenschaftlichen Arbeitsgruppen an den Länderakademien ab 2011 wechselte Frank W. Junge in die freiberufliche Tätigkeit. Als Freier Geowissenschaftler ist er bis heute mit seiner Fachexpertise in der Wissensvermittlung und Forschung zu allen geowissenschaftlichen Themenfeldern von Grundgebirge, Wasser, Sediment und Umwelt in unserer sich wandelnden Bergbaulandschaft Mitteldeutschlands gefragt.